DIY: So hab ich mir mein Schlagzeug Practice Pad selbst gebaut
Eigentlich lohnt es sich nicht wirklich, so ein Practice Pad für das Schlagzeug selbst zu bauen. Die Übungspads kosten im Musikhandel zwischen 15 und 40 Euro. Ich hab es trotzdem versucht. Das ist dabei rausgekommen.
Ich habe ein altes 1,8 Zentimerter dickes Buchenbrett rund ausgesägt, Durchmesser etwa 30 Zentimeter. Die Oberflächen habe ich erst von Farmbersten befreit, dann angerauht. In gleicher Größe wird nun eine Gummimatte aus dem Baumarkt zugeschnitten sowie ein Reststück einer Aldi-Isomatte. Auch bei diesen beiden Stücken habe ich mit dem Cuttermesser die Klebefläche etwas verunstaltet, damit der Kleber später mehr Ankerpunkte findet.
Im Klebevergleichstest hat sich billiges Bau-Silikon als überlegen erwiesen und verschiedene Kleber-Produkte auf die Plätze verwiesen. Da diese fast ganz aushärten, hätten sie vermutlich die Dauerbelastung durch Schläge nicht lange Stand gehalten. Silikon hingegen bleibt in gewissem Rahmen flexibel. Und das Silikon - wer schon mal sein Bad verfugt hat weiß, dass das Zeug irgendwie überall haftet - dämpft die beiden Übungsmatten zusätzlich.
Dann war es das auch schon. Silikon vollflächig auftragen, die Materialien vorsichtig auflegen. Drei Tage habe ich das fertige Produkt unter einem Brett mit zwei Farbeimern obendrauf gepresst. Jetzt sitzen die Flächen bombenfest. Wem diese Erklärung nicht reicht, hier noch einmal im Schritt für Schritt Anleitungs-Video:
Fazit
Ich kann nicht sagen, ob der Eigenbau gut oder schlecht ist im Vergleich zu den käuflichen Modellen. Zum einen bin ich kein guter Schlagzeuger, zum anderen hab ich noch nie ein industrielles Produkt in der Hand gehalten. Ich bastel einfach gerne. Es macht Spaß, sein Werk danach in die Hand zu nehmen und darauf zu üben. Der Entstehungprozess selbst macht ja auch schon Laune. Und so ganz daneben scheint der Eigenbau nicht zu liegen. Die beiden Beläge haben einen unterschiedlichen Rebound, was gut sein soll, um variabler zu werden. Es ist wirklich leise, dass man das Pad auch in hellhörigen Mietwohnungen nutzen kann. Durch das massive Brett ist es relativ schwer und damit träge gegenüber den heranwirbelnden Sticks. Man kann es problemlos auf den Schoß nehmen, oder auf anderen weichen Untergründen abstellen. Alles in allem denke ich, dass ich mich richtig entschieden habe.
Ideen für Verbesserung
Danach ist man immer schlauer, auch bei diesem Projekt ist das so. Würde ich erneut eines bauen, dann würde ich wahrscheinlich noch mehr verschiedene Materialien pro Seite verwenden. Ich denke, dass vier auf jeder Seite optimal wären. So hätte man noch mehr Abwechslung und könnte auch die Wechsel von der Snare zu den Toms simulieren - und aufgrund der unterschiedlichen Töne auch besser hören. So eine Art Kuchendiagramm kann ich mir gut vorstellen. Aber gut, erstmal müssen die einfachen Übungen sitzen, dann kann ich immer noch was anderes draufkleben.
Über Rückmeldungen von Nachbauern und Nachbauverweigerern würde ich mich freuen.
Kommentare
admin
Di, 20/11/2018 - 23:20
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Erstes Fazit
Bin begeistert. Das Pad funktioniert super. Habe es unter dem Schreibtisch auf einem Hocker liegen, so kann ich immer in schnell ein paar Minuten üben. Bislang spiele ich häufiger auf der blauen Seite, da es hier viel leiser ist. Mehr Rebound hat die Gummimatten-Seite und ist dadurch, wie ich finde, einfacher zu spielen. Ich machs jetzt einfach so: Tagsüber die schwarze Seite, abends, wenn Ruhe herrscht, die blaue Seite. Als kleinen Tipp an dieser Stelle noch die Webseite: http://www.40drumrudiments.com/ Dort gibt's die wichtigsten Drum Rudiments / Übungen gut erklärt mit Videos und wie man das Gelernte auf das Schlagzeug übertragen kann.
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