Warum mein Fotostudio-Eigenbau-Koffer jetzt wieder nur Koffer sein darf


Mein Kofferstudio, das nur kurz im Einsatz war.
Mein Kofferstudio, das nur kurz im Einsatz war.


Schwer zu erklären, warum ich in rund 20 Minuten mein funktionierendes Mini-Fotostudio im Koffer wieder zu einem gewöhnlichen Koffer zurückgebaut habe.

 

Es kostete mich zuvor tagelange Kleinarbeit, ihn zu dem auszubauen, was er letztlich nur für kurze Zeit sein durfte, ein mobiles Fotostudio eben.  Tja, und nun gibt es ihn nicht mehr. Warum und wieso, erfahrt ihr hier.   

 

Es war einmal ein Hobbyfotograf, der im Internet lustige kompakte Mini-Fotostudios in Koffern entdeckte. Schnell war ihm klar: "Haben will!" Er machte sich sogleich auf gen Baumarkt und erstand Alu-Koffer sowie weitere Materialien. Tageslichtlampen zu je 65 Watt (herkömmlich 300+irgendwas Watt) besorgte er bei Ebay, Reflektormaterial in Form einer Rettungsdecke fiel ihm im Ein-Euro-Shop in die Hände. Die kleinen Stoffbahnen für die Hohlkehle in weiß und schwarz säumte ihm eine geldgierige Schneiderin

 

***Na gut, leg ich den Gschichtenerzähler wieder ab*** Zuhause hab ich alles zusammengebaut, und zwar so, dass das komplette Studioequipment im Koffer Platz fand. Eine wahre Meisterleistung bei der Größe dieser Monsterlampen. 

 

Integriert waren:

- Plexiglasboden mit Unterlicht für Durchlichtaufnahmen

- Zwei Lampen auf einem Schwanenhals und Tischklemme

- Separate Ein- & Aus-Schalter für alle Lampen

- Lichtzelt aus Pauspaier für eine weiche Beleuchtung

- Reflektoren für beide Aussenlampen 

- Halterung für Kleinteile sowie die Stoffbahnen

- komplette Auskleidung des Unterbodens mit einer Reflektorschicht.       

 

Klingt doch eigentlich ganz ordentlich im Vergleich zu den käuflichen Exemplaren, die im Web so angeboten werden? Richtig, war es auch. Doch langsam aber sicher legte sich der Ansturm von Stolz über einen erfolgreichen Eigenbau, langsam sollte das Ding auch mal benutzt werden. Und gnau zu diesem Zeitpunkt bröckelte meine anfängliche Begeisterung vollends. 

 

Rein die Baugröße des Fotokoffers, limitierte die Größe der fotografierbaren Objekte auf sagen wir 20 Zentimeter. War ein Objekt dann endlich gut im Licht positioniert, gabs für die Kameraposition nur noch geringen Spielraum. Wenn das Objekt nach ein paar Bildern doch mal anders platziert werden sollte, dann zerstörten meine dicken ungeschickten Hände und Arme nicht selten den kompletten Aufbau. Auch in Sachen Objektive war ich eingeschränkt.

 

Im Weitwinkelbereich wurde es schwierig. Für braucht man größere gleichmäßig beleuchtete Hintergrundflächen. Diese konnte der Fotokoffer nicht annähernd bieten. Und, und, und. Sprich, nach zwei lehrreichen Tagen entschied ich, so ein Ding brauchen höchstens Produktfotografen, die ausschließlich extrem kleine Produkte ablichten.

 

Ich dagegen hab mir nach dem spontanen Koffer-Rückbau bei Ebay einige Stative samt Reflektorschirmen, Lampen und Blitzen gekauft, die ebenfalls in handlichen Taschen transportiert werden können.  Sie sind ebensoschnell aufgebaut und leuchten je nach Bedarf kleine Objekte, Gesichter und sogar ganze Esstische aus. Für mich ganz klar die bessere Wahl. 



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