Neue Ordung im alten Schrank - Schubladen Eigenbau
Irgendwie hat dieser geniale alte Schrank den Weg in meine kleine Werkstatt gefunden. Vermutlich war es mal ein Schulschrank. Gut drei Meter breit, 40-50 Zentimeter tief und im Inneren unterteilt in 25 geräumige Fächer - damals war der Klassenteiler noch in Ordnung.
Einziges Problem: Wenn ich jetzt alles was so in der Werkstatt rumliegt einfach in den Schrank staple, dann wird das Chaos nur noch schlimmer. Unmöglich in einem solchen Schrank schnell fündig zu werden. Deshalb mußten Schubladen her. Kaufen? Gibt's nicht mit ganau diesen Maßen. Beim Schreiner in Auftrag geben? Zu teuer. Also Eigenbau. Wie, das verrate ich hier.
Also gut. Los geht's.
Zuerst habe ich die Fächer genau abgemessen (Tiefe, Höhe, Breite). Im Baumarkt günstige Multiplex-Platten (Fichte oder Pappel 8-10 mm dick) besorgt und zwei in Folie eingeschweißte Bastelholzbögen mit jeweils fünf dünnen (3 mm) Platten, die, die einfach alle Baumärkte im Sortiment haben.
Wer es nicht daheim vorrätig hat, brauch zudem noch ne ordentliche Tube Holzleim und eine handvoll dieser silbernen Mini-Nägel (~2-3 cm lang), mit welchen man gewähnlich Bilder an der Wand befestigt. Eine Stichsäge oder eine Handkreissäge sowie ein kleiner Hammer werden ebenfalls benötigt.
Bretter zusägen
Jetzt müssen die Bretter aus der großen Multiplex-Platte ausgesägt werden. Die Höhe, Breite und die Tiefe sollten mit etwas Luft genau in die Fächer passen. Unbedingt die doppelte Brettdicke entweder bei den Längs-, oder bei den Querbrettern abziehen. Je nachdem in welcher Kombination ihr die Dinger nacher zusammenleimen wollt.
Mit etwas Rechnerei bekommt man die optimale Ausbeute an Seiten- und Rückteilen aus einem Brett. Wenn alles aufgezeichnet ist, möglicht päzise mit einer Stichsäge oder einer Handkreissäge ausschneiden.
Jetzt kommt die Nut
Die Aufgabe, die jetzt ansteht, dürfte für alle Hobby-Handwerker ohne das passende Equipment etwas knifflig werden. Aber mit etwas Fingerspitzengefühl läßt sich eine Nut auch mit einer Handkreissäge "fräsen" ;-) Ungewöhnlich, aber es geht.
Zuerst die Handkreissäge so einstellen, dass das Sägeblatt nur ein bis 2 mm tief in das Holz schneidet. Jetzt in alle Bretter ungefähr 1 cm über der Bodenseite eine Nut über die ganze Länge sägen. Evtl. sind zwei leicht versetzte Schnitte nötig, damit die Bodenplatten nacher in diese Führung passen.
Leimen und mit Nägeln verstärken
Nun ist das Zusammenleimen dran. Dazu habe ich auf einer Seite die Enden der seitlichen Bretter gut mit Leim bestrichen. Die Frontplatte daraufsetzen und gleich mit drei Nägeln verstärken. Wenn beide Seitenteile an der Frontplatte dran sind, dann den Abstand von der einen Nut bis zur anden Seite messen. Auf diese Breite die Bodenplatte zusägen und testweise in die Führungsnut einschieben.
Mit etwas Überstand jetzt auch die Länge der Bodenplatte kürzen und das Rückteil wie die Frontplatte anbringen - mit Leim und Nägeln. Fertig ist die Rohkiste. Alternativ kann man in die Nut auch noch Holzleim schmieren und nach dem Fertigstellen mit einem schweren Gegenstand darin zum Trocknen aufstellen. So wird die Konstruktion noch fester.
Griffe anbringen
Wer möchte kann natürlich noch die Kanten verschönern, lackieren und Griffe anbringen. Da ich die Kisten nur in der Werkstatt nutze, habe ich einfach alles farblos lackiert und Paketband durch die Frontplatte eingefädelt. So bekomme ich die Dinger auch wieder raus, wenn sie ganz in den Schrank eingeschoben sind.
In meiner Größe komme ich auf Kosten von 5-6 Euro pro Schublade für das Material.
Viel Spaß beim Nachbauen.
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