Schicke Holz-Fensterbretter für ~30 Euro selbst gemacht


Fensterbrett fertig verputzt und verfugt. Da fühlt sich auch die Frangipani wohl.
Fensterbrett fertig verputzt und verfugt. Da fühlt sich auch die Frangipani wohl.


Und da sag noch einer, dass alles Schöne immer teuer ist. Es geht auch ganz schön billig. Wer beim beim Bauen, Renovieren oder Einrichten selbst tätig wird, kann für wenig Geld klasse Ergebnisse erzielen. In diesem Beitrag stell ich meine Eigenbau-Fensterbretter für rund 30 Euro vor.

 

 

Ich will ja nicht alle Handwerker über einen Kamm scheren, aber oft genug wurde ich in Sachen Qualität und Zuverlässigkeit enttäuscht. Da wurde hier ein Kabel vergessen, da ein Rohr nicht angeschlossen, hier eine Wasserleitung nicht abgedichtet, oder die sind einfach nicht gekommen. Glaubt mir, da war alles dabei. Pfusch am Bau.

 

Desahlb gilt seither die Devise: Was irgendwie sinnvoll in Eigenarbeit möglich ist, wird selbst gemacht. Ja, ich drifte ab, denn eigentlich soll es hier ja um die Fensterbretter gehen.

 

Los geht's. Nachdem die Fenster und Rahmen im Rohbau montiert waren und alle Gipskartonplatten an den Wänden hingen, war es Zeit für die Fensterbretter. (Tipp: Am besten ein paar Wocheen nach dem Estrich anfangen, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Bretter durch extreme Luftfeuchtigkeit übel verziehen).

 

Ob meine Vorgehensweise absolut richtig ist und so im Lehrbuch steht, kann ich nicht sagen. Wer es nachmacht ist selbst verantwortlich für sein Werk. 

 

 

Was wir an Material benötigen


- Einfache Leimholzbretter aus dem Baumarkt (Kiefer, Fichte, Buche...) Die gabs's in der Größe 2500x250x18 mm für etwas über zehn Euro passend für alle Doppelfenster. In 800x250x18 mm für Einzelfenster z.B. im Keller kosten sie keine vier Euro. 

- Montageschaum. Die billige Eigenmarke (?) eines gelben Baumarktriesen soll der beste sein, und ist zudem günstig. Pro Zweimeterbrett habe ich ~ eine Dose Schaum benötigt. Kosten: Sechs Euro. Aber Vorsicht. Das Gas/die Dämpfe darin sollen giftig, bzw. krebserregend sein. Also immer für gute Belüftung sorgen und Sicherheitshinweise auf der Doser beachten! 

- Eine ~ zwei Zentimeter dicke Styroporplatte für die Keile.

- Einige billige lange Holzlatten um die Fensterbretter nach dem Ausschäumen in Position zu halten.

- Holzlack, oder Bootslack für die Absolut-Wasserdicht-Version.  

- Fugenspachtel, 5-10 kg Gebinde reicht erstmal, lieber nochmal nachkaufen.      

- Eine kleine Rolle selbstklebende Bewehrungsstreifen

 

Werkzeug:        

- Stichsäge

- Cuttermesser 

- Wasserwaage

- Pinsel

- Schleifpapier

- Spachtelkelle(n)

 

 

 

Vorbereitungen

 

Damit die Fensterbretter später etwas in der Wand eingelassen sind, muss auf beiden Seiten ein Stück Gipskarton wieder von der Wand weichen. Dazu mit der Wasserwaage ab Unterkante Fensterrahmen mit leichtem Gefälle einen Strich an die Wand zeichnen.

 

Den Bereich darunter mit dem Cuttermesser heraustrennen. Evtl. verbaute Alu-Eckschienen mit der Flex durchtrennen. 

 

 

Die Fensterbretter

Bretter zusägen und lackieren

 

Als nächstes muß die Breite der Fenster gemessen werden, von der einen Vertiefung zur anderen. Von diesem genauen Wert einen halben Zentimeter abziehen (~Richtwert für ein zwei Meter breites Doppelfenster, bei kürzeren Distanzen reicht auch weniger) damit sich das Holz noch ausdehnen kann, ohne die Laibung auseinander zu sprengen.  

 

Jetzt die Bretter möglichst sauber mit einem feinen Sägeblatt auf die Maße zusägen, dann die Kanten und Fransen mit einem  Schleifpapier entfernen bzw. abrunden.

 

Jetzt wird lackiert. Nach dem ersten Anstrich, die Bretter trocknen lassen, einmal mit Schleifpaier drübergehen und nochmal lackieren. Diesen Vorgang könnte man auch nochmal wiederholen. Ich habs so gelassen.

 

Wer Wasserränder und Flecken im Holz gänzlich vermeiden möchte, der sollte  anstatt normalem Holzlack  Bootslack verwenden.

 

 

Fensterbretter setzenAusrichten und Ausschäumen

 

Jetzt wirds ein wenig komplizierter, aber wirklich nur ein wenig. Die Stolperfallen erklär ich. 

 

Aus Styropor kleine Keile schneiden, zwei bis drei Zentimeter dick. Diese alle 30 - 50 Zentimeter fast ganz hinten am  Fenster auslegen.

 

Das Fensterbrett nun auf den Keilen auflegen und leicht unter den Fensterrahmen schieben, sodass das Brett leicht oben an den Rahmen gedrückt wird. Ich hab das Brett rund vier Zentimeter über die Wand rausstehen lassen. Das war gefühlt das richtige Maß. 

 

Jetzt gleich viele Keile von vorne zwischen Fensterbrett und Rahmen stecken und so ein ganz leichtes Gefälle zum Raum hin herstellen.  Mit der Wasserwaage und dem Meterstab das Gefälle, die Waagrechte und den Überstand ganz genau ausrichten. 

 

Am besten gleich mehrere stabile Fixierungen/Stützen  einrichten, damit das Brett nacher vom Schaum nicht nach oben weggedrückt wird. 

 

Handschuhe und Schutzbrille anlegen, Schaumdose gut schütteln und den ganzen Freiraum unter dem Brett mit  Bauschaum füllen.

 

Hinten anfangen, dann nochmal flott eine Spur davor setzen. Das müßte eigentlich schon reichen. Das Zeugs ist teuflisch, klebt überall und quillt extrem auf. Also nicht bis ganz nach vorne auffüllen. Etwa zwei bis drei Zentimeter nach vorne hin freilassen. Das füllt sich in den nächsten Minuten von selbst ;-)

 

Nach ein paar Stunden ist das Brett dann bombenfest verankert. Ich würde sogar behaupten, das Brett könnte man jetzt als Sitzbank verwenden.

 

 

Verspachteln

Endspurt

 

Das überstehende Material nach ~24 Stunden mit dem Cuttermesser abschneiden. Selbstklebenden Bewehrungsstreifen unter dem Brett anbringen und schön glatt verspachteln.

 

Die Übergänge vom Brett zur Wand mit Acryl abdichten, die Fuge zwischen Brett und Fenster mit Silikon. Nach dem Verputzen der Wände ist das Gesamtkunstwerk fertig.

 

 

Kosten

 

So genau kann ich das nicht sagen, da ja noch Farbe, Spachtelmasse, Bewehrungsstreifen und Co. übrig sind. Mehr als 30 Euro für ein zwei Meter langes Fensterbrett waren es aber auf keinen Fall. Eher weniger. 



Kommentare

Das sieht ja wirklich toll aus - besonders weil im Raum somit eine rustikale aber doch elegante Note geschaffen wird! Würde sehr gut zu unseren neu-restaurierten Kastenfenster passen!

Bild von admin

... Backlinks-Werbung mag ich ja eigentlich nicht, aber na gut, wenns hilft.

hi, das gleiche habe ich die Tage auch vor. nach meinen massen müsste das holzbrett ca. 2,i cm dick sein. nun zu meiner frage. wieso hast du den unterteil ausgeschäumt und nicht einfach ein dickeres holz genommen? macht man das so?

danke und grüsse

Bild von admin

Es gibt immer mehrere Möglichkeiten. Kann man sicher auch anders lösen. Ich bin absolut kein Bauprofi, hab mir das damals aber so erklären lassen. Ganz dicke Bretter mal zwölf wäre zudem auch richtig teuer geworden. Bei Mauerwerk hätte ich so oder so geschäumt, damit das Holz keine Feuchtigkeit zieht und sich verzieht. Ich denke das ist auch hier bei Holzbauweise nicht ganz verkehrt, da Holz arbeitet und Schaum leicht flexibel ist. Ich kann übrigens berichten, dass die Bretter auch acht Jahre später noch gut aussehen. Risse im Putz, Wänden und den Fugen gibt es nicht. Die Bretter sind natürlich gealtert und nicht mehr so hell, an enigen Stellen gab es mal einen Wasserfleck von den Blumen, aber das wollte ich ja so. Ich bin immer noch zufrieden. Würde ich wieder so machen, was ich nicht auf alle Dinge aus der Bauzeit zutrifft  :-)  Viele Grüße.

Hut ab, das ist keine leichte Aufgabe und das Ergebnis spricht für ich. Super Arbeit!

Bild von admin

Backlinks-Werbung mag ich ja eigentlich nicht, aber na gut, wenns hilft. Und bei so einer netten Bewerbung kann ich nicht nein sagen ;-)  

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