Westweg 3. Etappe: Erster Kracher - Von Forbach bis zum Mummelsee


Der (West-)Weg zur Hornisgrinde (hinten Rechts)
Der (West-)Weg zur Hornisgrinde (hinten Rechts)


Bei der Tour de France würde man diese Etappe wohl zur höchsten Kategorie zählen. Favoritsierte Fahrer müßten ihre Karten auf den Tisch legen, zeigen was in ihnen steckt, um später in Paris ganz weit vorne zu landen. Hier beim Westweg geht es zwar nicht um Positionen, Zeit und Bestleistungen. Doch wer in Basel als Finisher ankommen will, muß hier hoch.  
 
23,2 Kilometer ist die Strecke von Forbach bis zum Mummelsee lang. Nach neun Kilometern liegen bereits 600 Höhenmeter unter einem. 500 weitere erklimmt man bis zur Hornisgrinde. Das lockere Vorgeplänkel ist definitiv vorbei. Wie es mir erging erfahrt ihr hier.

 
Um es vorwegzunehmen, trotz einem kleinem Durchhänger lief es erstaunlich gut. Denn der Weg bietet eine wahre Fülle an willkommenen Einkehrmöglichkeiten. 
 
Punkt neun Uhr lasteten die zwölf Kilogramm Gepäck vertraut auf meinen Schultern. Abmarsch. Ein knapper Kilometer weiter, am Ortsausgang von Forbach war mein T-Shirt bereits verschwitzt. Danach folgt der Aufstieg in einem netten Tal, später im Wald bis auf 800 Meter Höhe. Steil bergab verlor ich daraufhin einige der zuvor hart erkämpften Höhenmeter, dafür wurde ich unten mit einem gemütlichen Rastplatz am Seeufer der Schwarzenbach-Talsperre belohnt.
 
Voller Elan konnte jetzt der nächste Anstieg kommen. Durch Wald, vorbei am Herrenwieser See erreicht man die Badener Höhe, knapp mehr als 1000 Meter über dem Meer. Hier laden ein Aussichtsturm sowie eine kleine Schutzhütte erneut zur Rast ein. Auch diese Möglichkeit hab ich nicht ausgelassen, obwohl ich erst neun Kilometer gelaufen war. Scheinbar hatte ich einen Hungerast, oder meine Muskeln waren blau, wie Radprofis das nennen würden. Jedenfalls fiel diese Rast zwei Müsliriegel länger aus.
 
30 Minuten später hatte mein Organismus die Muskelglykogenspeicher wieder aufgefüllt und den Blutzuckerspielgel bis auf Leistungsniveau nach oben getrieben. Grund genug den Weg in Richtung Sand fortzusetzen. Von hier an locken alle vier bis fünf Kilometer Gasthäuser und Wanderheime. Für das leibliche Wohlergehen ist gesorgt.   
 

Bei Kilometer 21,5 erreichte ich den höchsten Punkt der Etappe, die Hornisgrinde. Aufgrund der Nähe zum Mummelsee und Parkplätzen nahe dem Gipfelplateau, teilt man sich hier oben die herrliche Aussicht (siehe Bild) mit zahlreichen Tages- und Bustouristen. Umso näher ich dem Etappenziel Mummelsee danach kam, verstärkte sich dieser Trend zusehends. Warum? Weil dieses kleine kreisrunde Schwarzwald-Mummel-Highlight direkt an der Schwarzwaldhochstraße liegt. 
 
Aber egal, die Etappe war geschafft. Und ein Zimmer im 2009 neu eröffneten Mummelsee-Hotel ließ den Trubel draußen und die Strapazen des Tages schnell wieder vergessen. Diese Unterkunft ist eigentlich zu teuer, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Das Hotel brannte Anfang Mai 2008 fast völlig nieder.
 
Wer ein Zimmer vorbuchen möchte, sollte hier mal reinschauen: www.mummelsee.de Wem es zu teuer ist, der sollte sich einige Kilometer vorher im Ochsenstall, oder bei Unterstmatt einquartieren.
 
Fazit: Anstrengende aber machbare Tour. Wer die zahlreichen Rastgelegenheiten nutzt, erholt sich schnell von der Anstrengung und kann wieder die Natur genießen. Eine Aussicht erster Klasse bietet sich auf der Hornisgrinde. Der Höhenweg führt lange Zeit durch Naturschutzgebiete. Top!
          
 



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