So schmeckt mein erstes ober- und untergäriges FirstPilz
Ich bin hier glaub noch die Antwort schuldig, wie das Ergbnis meines ersten Sudes eigentlich geworden ist. Jetzt, einige Wochen nach dem Brauen, kann ich sagen es schmeckt in beiden Varianten. Das war während der Gärung und der Reifung nicht immer so. Obwohl ich kein Geschmacksprofi bin, versuche ich hier die beiden Biere und ihre Entwicklung mal zu beschreiben.
FirstPilz obergärig
Mein Test- und Vergleichsbier habe ich ja mit obergäriger Brewferm Hefe vergoren. Der Gärprozess war viel schneller durch als die untergärige Hauptversion. Nach einer Woche konnte ich bereits in Flaschen abfüllen. Das Jungbier schmeckte etwas fahl (klar, noch keine Kohlensäure drin) mit sehr intensivem Hopfengeschmack, jedoch nicht unangenehm.
Wie so oft konnte ich nicht allzulange abwarten, bis ich eine Flasche zum Ende der Nachgärung vorverkostet habe. Und nun schmeckte es bereits, wie Bier eben schmecken soll. Zu diesem Zeitpunkt war der Hopfengeschmack gepaart mit der Bitterkeit (IBU 39 laut Rezept) jedoch doch recht dominant. Ich dachte, das hab ich vergeigt. Schmeckt nicht wirklich rund und lecker. Zudem meinte ich, einen leichten Fehlgeschmack wahrzunehmen. Ich war enttäuscht.
Nach einer Diacetyl-Rast bei Raumtemperatur für drei Tage wurde das Bier zum Glück von Woche zu Woche runder und weicher. Und siehe da, den Fehlgeschmack konnte ich seither nicht erneut auf der Zunge identifizieren. Mittlerweile ist die obergärige Variante gut trinkbar und schmeckt richtig gut. Auch die Bitterhopfengabe in den Whirlpool (Apollo und Green Bullet) scheint ein Erfolg gewesen zu sein. Es kommen dezente fruchtige Aromen durch.
FirstPilz untergärig
Der Verlauf ist eigentlich vergleichbar mit der obergärigen Variante, nur, dass alles viel viel langsamer abläuft. Abgefüllt habe ich erst nach knapp drei Wochen Hauptgärung. Und beim Geschmack war der Hopfen und die Bitterkeit erst noch ausgeprägter als beim Vergleichsbier. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich sogar, dass die untergärige Variante am Ende kaum genißbar sein wird. Doch die Verbesserung duch Reifung war hier viel deutlicher zu spüren. Mittlerweile ist von der Bitterkeit kaum noch was übrig. Der Hopfengeschmack ist noch vorhanden, aber angenehm. Man kann sagen, dass nun alle Geschmäcker irgendwie harmonisch zusammenpassen.
Unterschied
Einen großen Unterschied im Geschmack gibt es meiner Meinung nach nicht. Die untergärige Variante ist ein wenig ausgewogener. Hier kommen vor allem der Hopfen und die Bitterkeit besser zur Geltung. Im obergärigen Bier meine ich noch einige andere Geschmacksnoten drumherum zu erkennen, sodass es fast etwas zu viel des Guten ist. Mir schmeckt die untergärige Version besser, getreu dem Motto weniger ist mehr.
Sonstiges
Das Bier ist sehr trüb geworden und von klar weit entfernt. Das ist wohl dem Brauprozess geschuldet, da ich doch sehr in Zeitnot war so spät nachts. Der Whirlpool hat nur ansatzweise rotiert und ich hab zu schnell abgeschlaucht.
Bei einem nächsten Versuch sollte ich etwas weniger Hopfen verwenden und IBU 30 anstreben. Gefühlt bin ich dieses Mal etwas über das Ziel hinausgeschossen und bei über 40 gelandet, was selbst mir bei diesem Biertyp etwas viel ist.
Fazit
Für einen ersten Brauversuch ist das Bierchen recht gut gelungen, wie ich meine. Durch learning by doing weiß ich nun, dass Gärung und Reifung entscheidend sind für ein rundes Geschmackserlebnis. Und eben: weniger ist mehr.
Das Rezept werde ich noch bei der Müggelland-Brauerei freischalten, falls es jemand nachbrauen möchte: https://brauerei.mueggelland.de/rezeptdetails/items/5563.html (Danke für diese tolle Seite mit Rezepten, Kalkulator und vielen Infos!)
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