Der Schwarzwald hat mich wieder ausgespuckt, in Basel


Verlaufen unmöglich. Die unzähligen Westweg-Schilder lassen keine Wünsche offen.
Verlaufen unmöglich. Die unzähligen Westweg-Schilder lassen keine Wünsche offen.


Schneller als einem lieb ist, spuckt einen der Schwarzwald nach rund 280 Kilometer Fußmarsch wieder in die Zivilisation zurück. Und dann auch gleich richtig mitten rein in die Dreiländermetropole. Zack, da bist du wieder. Verkehr, gestresste, dafür gut gestylte Stadtmenschen, Busse, Bahn, Lärm und Shopping im Überfluß. Komisch, hab ich kaum vermisst die letzten 14 Tage.  
 
Aber egal. Wichtiger ist, genau in dieser Zeitspanne hab ich ihn gemeistert, den Westweg von Pforzheim bis Basel. Exakt 284,57 Kilometer Wegstrecke hat mein kleiner GPS-Datenlogger Polaris Travel Honey aufgezeichnet. Ungefähr einer davon wurde rollend zurückgelegt, ein weiterer schwebend - dazu später mehr.    

 
Wie verläßlich und genau der Logger aufgezeichnet hat, kann ich nicht sagen. Aufgefallen ist mir jedoch, dass im dichten Schwarzwald häufiger Ungenauigkeiten auftreten als auf freiem Gelände. Wie auch immer, bei der ersten Durchsicht der GPS-Daten konnte ich keine allzu großen Fehler finden. Im Vergleich zu anderen GPS-Datenquellen zum Westweg bestehen allenfalls nur geringe Unterschiede. Wird also schon stimmen.  
 

 
Laut meiner Daten hab ich knapp über 19 Kilometer Anstieg bewältigt. Runter gings ähnlich weit. Herr Walz, der Autor unseres Reiseführers, spricht im seinem Buch von rund 6000 Höhenmetern, die erklommen und wieder abgestiegen werden müssen. Ich war auf den drei höchsten Schwarzwaldgipfeln Feldberg (1.493 m), Herzogenhorn (1.415 m) und Belchen (1.414 m). Ein freiwilliger und ein unfreiwilliger Pausetag sowie der Anreisetag samt Warmlaufen verlängerten die geplante Dauer von zwölf Etappentagen auf insgesamt zwei Wochen.
 
Die längste Etappe mit 29,2 Kilometern verlief von der Wilhelmshöhe bei Schonach bis kurz vor Thurner. Die kürzeste Etappe war die Nummer sechs von Hark nach Hausach mit fast schon gemütlichen 15,6 Kilometern Länge. 
       
Die härtesten Etappen waren für mich die von Kandern nach Basel und von Hausach zur Wilhelmshöhe. Das lag aber nicht an der Länge, oder am Profil. Nein, die Psyche sowie das miese Wetter waren Schuld.   
 
Insgesamt hab ich rund 400 Bilder gemacht. Rund 100 wurden jeweils abends im Bett gleich wieder gelöscht. Nach der Bearbeitung der Panoramafotos und abzüglich von Mehrfachbelichtungen liegen nun rund 250 vorzeigbare Digitalbilder auf meinem Rechner.  
 
Blasen und andere Verletzungen hatte ich zum Glück keine, abgesehen von Druckstellen vom Rucksack, schmerzenden Fußsohlen jeden Abend, heftigem Muskelkater nach den ersten Etappen und einem Wespenstich.
 

 
Der Rucksack wog durchschnittlich rund zwölf Kilo, je nach Vesper und was für Kleidung ich trug. Die sinnlosesten Gepäckgegenstände waren eine leichte Jogginghose, Ministativ und Makroobjektiv. Alle drei Gegenstände hätte ich nicht wirklich gebraucht. Unverzichtbar waren dagegen Regenschirm, Sonnencreme, Baseballcap, Schuhcreme und Kamera. Nicht zu vergessen das Allerwichtigste: die Wanderschuhe. Ohne die, bzw. mit nassen oder kaputten Tretern geht gar nichts mehr.  
 
So, das waren die Rahmendaten und einige Fakten zu meinem Schwarzwaldmarsch 2010. Alle Details gibts ab nun häppchenweise in den einzelnen Etappenbeschreibungen. Die nächsten Tage mal reinzuschauen lohnt sich also.    
    



Neuen Kommentar schreiben