So wird aus einem Kilo Mehl 399 Gramm Seitan
Ja, gut, das sieht jetzt nicht gerade lecker aus, so ein gelber Klumpen auf der Küchenwaage. Aber der Anblick des miesen Handybildes täuscht.
Zu sehen sind ganze 399 Gramm Seitan aus Eigenproduktion, frisch aus dem Kochbeutel gepellt. Die Farbe hat das Ding von der Mariande. Die kleinen Einschlüsse sind nicht Dreck sondern Gewürze.
Und so einfach geht's.
Was ist Seitan überhaupt?
Seitan ist ein Produkt aus Weizeneiweis (Gluten), welches durch Auswaschen von handelsüblichem Weizenmehl und anschließendem Kochen hergestellt wird. Meißt wird der rohe Seitanteig in einer Marinade eingelegt bzw. gekocht damit Geschmack reinkommt.
Seitan wird in vielen Gerichten als Fleischersatz eingesetzt.
DIY Seitan
Im Netz kursieren viele Rezepte, um Seitan selber herzustellen. Genau so viele Gerüchte halten sich in Sachen Aufwand. Ich habe mich an ein Rezept aus dem Blog "Vegan Kochen mit Ente" gehalten und bin mit dem Ergebnis hoch zufrieden.
So hab ich es gemacht: Ein Kilo Weizenmehl in eine Schüssel geben und mit 750ml Wasser gut durchkneten. 2-4 Stunden ruhen lassen. Danach die Schüssel halb mit Wasser füllen und den Teig kräftig durchkneten. Das Wasser wird dann ganz schnell richtig milchig. Sobald das Wasser dickflüssiger wird, das Wasser abschütten und mit frischem ersetzen. Diesen Vorgang so lange fortsetzen, bis das Wasser fast nicht mehr weiß wird. Bei mir hat das maximal 15 Minuten gedauert.
Ich habe mich dann für die "bessere Kochmethode" aus dem Rezept von Ente entschieden. Dazu muss ein Gewürzsud angerührt werden. Hier kann der Koch sich ausleben und je nach Geschmack würzen. Mögliche Zutaten sind Gemüsebrühe, Tomatenmark, Salz, Pfeffer und andere Gewürze. Was euch eben schmeckt.
Und nicht zu wenig würzen, sonst schmeckt der Klumpen nach dem Kochen fad.
Jetzt den rohen Seitan zusammen mit etwas Sud in einen Gefrier-/Kochbeutel eng einpacken, Luft raussaugen und möglichst dicht verschließen. Nach rund 45 Minuten in einem leicht köchelnden Wasserbad sollte der Klumpen durch sein.
Der fertige Seitan kann nun in Gerichten weiterverarbeitet werden. Im Kühlschrank hält er sich einige Tage, kann aber auch eingefrohren werden.
Rezept-Tipp
Mein erster DIY-Seitan wurde genau wie Fleisch in einem Gulasch verarbeitet, mit viel Gemüse und feurig scharf gewürzt. Ich behaupte mal, dass viele den Unterschied zur Fleischversion niemals bemerkt hätten.
Fazit: Zum Nachkochen kann ich das nur empfehlen. Demnächst werde ich weitere Seitan-Rezepte testen. Ich sage nur, die Grillsaison steht vor der Tür.
Kommentare
Hatzida (nicht überprüft)
Fr, 02/08/2013 - 10:19
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Ich mag Seitan gerne als
Ich mag Seitan gerne als Rouladenersatz.
Auch die Konsistenz mag ich lieber etwas fester, daher nehme ich etwas weniger Wasser.
Anschließend koche ich den Teig in einem Kochbeutel, damit er nicht so sehr aufquellt.
LG
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