Fräsen für die Fingerkraft: So entsteht ein Hangboard für das Klettertraining zuhause


Sieht gut aus und erfüllt seinen Zweck: Das selbst gebaute Hangboard
Sieht gut aus und erfüllt seinen Zweck: Das selbst gebaute Hangboard


Dieses Projekt war nicht für mich. Ich habe es nicht so mit der Höhe. Und ein Hangboard dient nun mal dazu, seine Kletterfähigkeiten zu verbessern. Vielmehr ist es ein Geschenk für jemanden, der genau das vor hat. Das möchte ich gerne unterstützten. Und so hab ich das Board gebaut. Mit Video!  

Am Anfang stand die Idee, ein Hangboard zu kaufen und zu verschenken. Doch ein Blick in einschlägige Onlineshops ließen mich stutzen. Es gibt Trainingsgeräte für 50 Euro mit ein paar wenigen Löchern für die Finger. Die Pro-Modelle schlagen dann mit 150 Euro aufwärts zu Buche. Das war war leider nicht im Geschenkebudget.

Aber warum nicht selber bauen? So richtig schwer schien mir die Umsetzung nicht zu sein. Und schon ging es los. Zuerst habe ich mir drei Bretter Birkenleimholz (zweimal 800x400x18 und einmal 800x200x18) im Baumarkt besorgt, plus eine dünne Platte Buchensperrholz, zusammen für rund 40 Euro (Reste an Sperrholz und Birkenplatte herausgerechnet). 

Die Umsetzung     

Bis auf ein paar kleinere Denkfehler in der Planung gab es im gesamten Prozess eigentlich keine Kompliklationen. Was ich jedoch nicht bedacht hatte, war der große Aufwand. Die vielen Fräsungen haben am Ende viel Zeit gefressen. Erst das anzeichnen, dann Vorfräsen, dann das Verteifen der Löcher nach dem Verleimen, Kanten abrunden, das stufenweise Verleimen selbst, der Bau einer Frässchblone, Ölen und und und. Bei uns sagt man, es läppert sich.  

Am Ende hat es das Paket aber doch noch unter den Christbaum geschafft, auch wenn der Gerucht des Hartwachsöls noch nicht ganz verflogen war.

Ein paar Extras

Ein wenig stolz bin ich auuf die kleinen Extras des Boards, die nicht bei allen käuflichen Modellen Standard sind, wie zum Beispiel die Rundlöcher. Die können entweder zum Training einzelner Finger dienen, oder zum einstecken der mitgelieferten, runden Griffhölzer. Die habe ich übrigens aus einem alten Gerätestiel herausgeschnitten. Leichtes und sehr stabiles Holz. Kann aber nicht sagen was es gernau ist, eventuell Esche!? Mit den Griffen kann man sich also ebenfalls vo0n Loch zu Loch hangeln, oder einfach Klimmzüge daran machen. 

Im oberen Bereich habe ich zwei schräg, abfallende Griffbereiche platziert, einen mit etwa 32 Grad, einen mit 22 Grad. So die Theorie. Vermutlich sind es am Ende aber eher 30 und 20 geworden. Drei Bereiche oben quasi als einfache Griffe "zum Ausruhen" stehen gelassen. Die lassen sich bequem mit der ganzen Hand fassen. 

Damit der Beschenkte nicht erst überlegen muss, wie er das Brett aufhängen kann, habe ich dem Board noch drei Befestigungsbohlöcher spendiert. Die kleinen Metalleinsätze dienen als Unterlegscheibe mit vorgefertigten Löchern für stabile Holzschrauen (wenn es an eine Holzwand kommt), oder für 8mm Gewindeschrauben/-Stangen. 

Stabil muss es sein! 

Damit alles fest sitzt und sich die einzelnen Schichten ja nicht wieder voneinander lösen, habe ich sie erst vollflächig verleimt. Jede Schicht wird zudem von drei Buchendübeln zusammen gehalten. Am Ende habe ich noch ein paar Reihen Schrauben gesetzt. Da sollte also nix mehr passieren.     

Mein Fazit: Hat Spaß gemacht und man lernt die Fräse zu bedienen. Und noch was: Ich weiß meine Absauganlagen nun richtig zu schätzen.                  

Die wichtigsten Schritte des Hangboard-Baus habe ich im folgenden Video dokumentiert. Viel Spaß damit. Vielleicht dient es ja als Inspiration für eigene Projekte.  

 

 



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