Vom Tillern bis zum ersten Schuss: Hier kommt das große Update zu meinem Bogenbauprojekt


Ganz schön viel arbeit und Hirnschmalz stecken in so einen Eigenbau-Bogen samt Pfeilen
Ganz schön viel arbeit und Hirnschmalz stecken in so einen Eigenbau-Bogen samt Pfeilen


Was lange währt, wird endlich gut?!  Ja, so in der Art fällt mein Fazit zu meinem allerersten Bogenbauprojekt inklusive Pfeilen aus. Hier gibt es nun eine Zusammenfassung, was seit dem letzten Beitrag geschehen ist. Los geht es mit dem Tillern, dann sind Pfeile und Sehen dran, am Ende gibt es die ersten Schüsse und einen Versuch, die Pfeilgeschwindigkeit zu messen. Los geht's. 

Das Tillern 

Der letzte Beitrag endete mit dem Bau eines Tillerbaums. Danach musste ich selbst an diese Aufgabe ran - wohl die keikelste im gesamten Bogenbau. Keine Ausreden mehr. Trotz großem Respekt ging das letztlich ganz gut voran. Immer wieder kontrollieren, dann korrigieren am Bogen. Dabei immer ganz vorsichtig vorgehen. Als Anfänger hat man ja auch noch keine Erfahrung damit und kein Gefühl, wie das Holz reagiert und wie weit es sich biegen lässt. Mein Erstlingswerk hat jedenfalls alles heil überstanden und am Ende eine für mich gleichmäßige und ausreichende Biegung. Das Zuggewicht liegt irgendwo zwischen 25 und 27 Pfund bei einem Auszug von 31 Zoll. Ich denke für den Einstieg reicht das ersteinmal. Das ist die Videodokumentation dazu:  

 

Letztes Finish für den Bogen  

Mit dem Tillern war aber noch lange nicht Schluss. Weiter ging es mit den finalen Schritten am Bogen selbst. Eine Pfeilauflage und Tips aus härterem Holz wollte ich unbedingt, da Hasel gefühlt dann doch nicht so wiederstandsfähig ist. Wäre aber sicher auch ohne gegangen. Zum Schluss gab es noch mehrere Peelings mit Leinölfirnis, mein Mittel der Wahl für allerlei Bastelprojekte.                

 

Vorbereitungen für den Pfeilbau 

Der Bogen war soweit fertig und die ersten Schüsse standen an. Doch ohne Pfeile wird das schwierig. Also war das nun die nächste Aufgabe. Schnell merkte ich, dass sich auch dieser Schritt nicht nebenbei erledigen lässt. Ersteinmal mussten Tools vorbereitet werden, um später Rundstäbe herzustellen und um diese glatt zu schleifen. Tadaa, so hab ich das gemacht:         

 

 Die Federn - auch so eine Wissenschaft für sich   

Damit nicht genug. Auch die Befiederung forderte ein weiteres Hilfsnmittel, um gleichmäßige und saubere Ergebnisse zu bekommen. Wie sich später herausstellte, erfüllt die Bastelei seinen Zweck. Einziger Wehrmutstropfen: Es dauert echt lange, bis man alle drei Federn pro Pfeil passend und nacheinander aufgeklebt hat. Von zehn kompletten Pfeilen ganz zu schweigen.      

 

 Der finale Pfeilbau

Vier Pfeile sind es daher "nur" geworden - vorerst. Noch länger habe ich es nicht ausgehalten, den ersten Schuss immer im Hinterkoppf. Die übrigen Schäfte sind ja nicht verloren. Die Entstehungsgeschichte meiner vier Geschosse gibt es Schritt für Schritt im folgenden Video zu sehen.       

 

 Fast am Ziel aber ohne Sehne

Was fehlt noch? Richtig. Die Bogensehne. Eigentlich hätte ich den Bogen auch mit meiner Testsehne aus Paracord mal probieren können. Hab ich aber nicht. Wenn schon, denn schon - und nicht mit so einem so dicken Seil. Den Moment wollte ich mr nicht versauen. Ich habe als Geduld bewiesen und mir bei Youtuber "RowanBows" abgeguckt, wie er sich seien Sehnen flämisch Spleiß zusammenzwirbelt. Hat  er gut erklärrt und gezeigt. Bei mir hat alles etwas länger gedauert und es gibt sicher noch Optimierungsmöglichkeiten. Aber ich habe es geschafft. Meine Sehne hat zehn Stränge.         

 

 Feuer frei im Garten! 

Den Bogen gespannt und ab in den Garten. Den ersten Schuss ganz vorsichtig, dann immer etwas mutiger, bis fast zum vollen Auszug. Ich muss sagen: Es war alles noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit jedem Schuss bakam ich ein besseres Gefühl für alles. Hier der große Moment im Video:      

 

Die Neugier hat mich gepackt

Weiter ging es im Keller mit der Frage: Wie schnell sind die Pfeile? Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Eine Messstation habe ich leider nicht. Also habe ich es so probiert zu messen:  

 

Unter dem Strich lässt sich auch hier sicher noch einiges optimieren. Aber vom Grundsatz her müsste mein ermittelter Richtwert doch einigermaßen stimmen. Vielleicht versuche ich es draußen noch einmal mit einer längeren Messtrecke und insgesamt größeren Abständen. Dann sollten die Werte noch exakter bestimmbar sein.

Mein Fazit 

Ein tolles Projekt mit vielen Zwischenschritten, die man zum Start sicher nicht auf dem Schrim hat. An einigen Stellen hätte man abkürzen können, wie etwa bei den Pfeilen. Einfach welche kaufen.

Das wollte ich aber nicht. Daher bin ich umso stolzer und freu mich, dass es ein gutes Ergebnis geworden ist. Ich glaube, bei weiteren Bögen wird alles viel schneller gehen. Holz steht schon bereit. Dann schwebt mir auch noch eine Hitzebehandlung vor, um noch etwas mehr Leistung herauszukitzeln. Mal sehen ob, wie und wann es mit diesem neuen Hobby weitergeht. 



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