Voll die Niete, oder voll nützlich? Erster Eindruck von meinem neuen Werkstatt-Spielzeug
Eine Nietmutternzange. Hach. Das wollte ich schon lange mal haben. Kein Anschweißen von echten Muttern an Bauteile mehr. Keine Notlösungen mehr mit Gewindeschneiden in eigentlich zu dünne Materialien. Einfach Nietmutter aufschrauben, ansetzen, kurz Kraft aufwenden, fertig. Jetzt habe ich endlich solch ein Werkzeug. Allerdings vom Discounter. Ob die Zange dennoch was taugt, verrate ich hier.
30 Euro im Discounter im Set mit 150 Nietmuttern, das alles schön verpackt in nem Plastikkoffer, da kann man nicht meckern. Und ich konnte nicht wiederstehen. Immerhin habe ich so ein Werkzeug schon lange im Sinn. Außerdem liegt der Norma geschickt auf dem Weg. Ich musste so auch nicht irgendwo online bestellen, dann wieder warten, und und und. Die Gelegenheit war einfach günstig.
Jetzt hab ich eine. Warum kein Markenprodukt? Ganz ehrlich: für mich ist das alles ein Hobby. Ich gehe mal davon aus, dass ich in meinem restlichen Leben nicht mehr, als dir 150 Nietmuttern verbauen werde, wenn überhaupt. Und dafür reicht doch auch ein günstiges Modell, oder? Ich denke schon. Und noch ist es ja gar nicht gesagt, dass das Set nix taugt.
Die Kraft Nietmutternzange in der Praxis
Also: Unboxing und Testlauf waren angesagt. Alles in allem macht das Set einen wertigen Eindruck. Mit dabei ist auch eine Anleitung. Habe ich aber eher beiläufig studiert. Ich probiere lieber immer einfach aus. So auch dieses Mal. Und wirklich viel falsch machen kann man kaum.
Für den Test habe ich den zehn Millimeter-Kopf (nennt man das so?) montiert. Das kriegt jeder hin. Lediglich der Befestigungsring oben am Kopf saß etwas fest, weshalb ich die Zange kurz im Schraubstock befestigen musste.
Das Loch für die 10er-Mutter muss mit einem 13mm-Bohrer entstehen. Hatte ich aber nicht. Also kam der Stufenbohrer bis 14mm zum Einsatz. Die Hülse hat etwas Spiel, aber was will man machen. Dann Mutter auf die Zange schrauben, im Loch ansetzen und mit viel Kraft zusammendrücken.
Versuch Nummer eins scheiterte. Ich war einfach zu schwach, um die Zange auch nur annähernd zusammenzudrücken. Der Trick ist, dass man den Kopf so montieren muss, dass sich die Griffe schon minimal angenähert haben, bis zu dem Punkt, wo der Widerstand beginnt. In dieser Position lässt sich mehr Kraft aufbringen. Oder man schraubt die Mutter nicht ganz auf die Zange, das geht auch. Ich denke aber, die richtige Einstellung bei der Montage zu finden, ist die bessere Variante, damit die Hülse auch komplett verpresst wird.
Wenn man einmal den schwerdten Punkt überwunden hat, geht der Rest eigentlich ganz leicht. Die Mutter fixiert sich und sitzt am Ende richtig fest. Kein Gewackel mehr. Es geht also auch mit dem 14mm Bohrer.
Wer sich das alles auch im Video noch einmal anschauen möchte, bitteschön:
Jetzt bin ich gespannt auf den ersten echten Einsatzzweck hier im Bastelkeller. Vermutlich werde ich mir auch noch passende Bohrer holen für die einzelnen Größen und diese zusammen mit der Zange im Koffer verstauen. Dann hat man immer alles parat.
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