Neues Spielzeug: Mein erster Eindruck vom USB Audio Interface Behringer UMC404HD


Viele eingänge und Features für wenig Geld: Das Behringer UMC404HD
Viele eingänge und Features für wenig Geld: Das Behringer UMC404HD


Vorneweg: Das Gerät hat grade mal knapp über 100 Euro gekostet, hat vier Eingänge (wahlweise Klinke oder Mikrofon), Midi Ein- und Ausgang und und und. Das ist schon mal ein Pfund. So viel bekommt man bei anderen Herstellern kaum für das Geld. Aber ob das Low-Budget Interface auch etwas taugt, das erfahrt Ihr hier.

Bei Thomann bestellt, war das USB-Audio-Interface schnell bei mir – bei allen anderen Anbietern wäre es erst wieder in ein paar Monaten erhältlich gewesen. Mir aber egal, denn bei Thomann war es ja noch sofort lieferbar.

Also ausgepackt und angeschlossen. Das Behringer UMC404HD fühlt sich wertig an. Einziger Wehmutstropfen: Ein weiteres Netzteil verstopft nun meine Steckerleiste. Andere Geräte kommen mit der Energie aus dem USB-Port klar. Wobei ich noch testen will, ob ddas nicht auch funktioniert. Das Gerät leuchtet nämlich auch ohne Netzteil und nur mit USB. Werde ich noch nachliefern. Nachtrag: Das war nur beim ersten Anschließen so. Seither leuchtet die LED nur noch mit Netzteil. Naja. 

Also weiter. Den Windows-Treiber sowie eine Anleitung in Englisch gibt’s zum Download auf der Webseite. Alles Installiert und …. es funktioniert! Bei mir werkelt Windows 10 mit allen gängigen Updates. Das Interface wird erkannt und verursacht bis heute keine Konflikte mit anderen Audiogeräten. Dazu mehr weiter unten.

Dann habe ich mit Reaper mal einen Testlauf gestartet, ein passives Mikrofon, Bass und Gitarre aufgenommen. Funktioniert. Man muss lediglich mit den Einstellungen etwas spielen und die Vorverstärker runterpegeln, dann erhält man ein sauberes Signal. Habe mich für 24 Bit und einer Abtastrate von 44.1 Kilohertz entschieden. Meiner Meinung nach reicht das völlig aus für den Amateurbereich. Das Behringer schafft jedoch Raten bis 192 kHz.

Nun zur Latenz: Die habe ich auf Standard eingestellt. Beim Einspielen konnte ich trotz VST-Effekteinsatz mit dem Bass keine Verzögerungen im Ausgangssignal spüren. Passt also auch. Den Midi-Eingang habe ich mit einem E-Drum gefüttert. Was soll ich sagen, auch das hat auf Anhieb geklappt. Mehr brauch ich für meine Anwendung nicht.

Fazit: Ich hatte im Vorfeld einige Bedenken, da hier und da doch kritische Stimmen gegenüber dem UMC404HD zu lesen sind. Rauschen und Treiberprobleme werden da angesprochen. Beides kann ich nicht bestätigen. Ein gewisses Hintergrundrauschen könnte es natürlich geben. Aber für mich war das bislang nicht wahrnehmbar und wenn, dann nur in geringem Umfang. Über die vier Eingänge lässt sich also fast eine komplette Band im Proberaum einspielen. Für Proberaumaufnahmen und für das Heimstudio ist das Behringer für mich eine klare Kaufempfehlung.

Warum ich überhaupt eine neues Interface gekauft habe?

Das ist eigentlich ein ganz anderes Thema. Aber weil ich mich immer noch ein wenig ärgere, erzähle ich es kurz. Ich war immer zufrieden mit meinem Tascam US-122MKII. Doch nach den letzten Windows 10 Updates und einem Reaper-Update, zickte das Tascam immer häufiger rum und stellte die Wiedergabe ein. Gut, vielleicht gibt’s ja ein Treiber-Update von Tascam? Nö. Der letzte Treiber wurde im Januar 2014 veröffentlicht. Tascam hat den Support danach eingestellt. Das Interface hatte ich Ende 2013 neu bei Musicstore gekauft. Ende 2016 fingen die Probleme an. Nach eigenen Recherchen teilte mir der Support etwas später mit, ich soll doch zu Windows 7 zurückkehren. Die Antwort war freundlich und kam promt, aber irgendwie war das nicht befriedigend. Die Kunden schauen in die Röhre, wenn Hersteller ihre Geräte nur noch für zwei bis drei Jahre planen und auf den Markt werfen. Schade, aber irgendwie hatte ich nun keine Lust mehr auf Tascam.



Kommentare

Habe mal ein bisschen über das Netzteil des UMC404 recherchiert und Gedanken gemacht:
Rein logisch betrachtet baut Behringer ja kein AC-Anschluss und legt noch ein Netzteil bei, wenn das Interface das nicht wirklich brauchen tut.

Ich denke zum Stereo abspielen reicht die USB-Spannung aus - bei Mikrofon-Aufnahmen mit Phantomspeisung dürfte das Netzteil aber mehr als nur von Vorteil sein.
Bzw. bei Vier-Spur-Aufnahmen sorgt das Netzteil für eine sichere und (USB-)unabhängige Stromversorgung.

s.auch: soundandrecording.de/equipment/usb-audio-interface/

Nicht, das bald die Foren alle voll sind von “Absturzberichten” und Tonproblemen. :stuck_out_tongue:
Tip: als erstes Netzteil und dann das Interface über USB anschliessen.
Für reinen USB-Betrieb ohne Netzeil muss man das Netzteil im Interface rausziehen, damit der USB-Port die “Arbeit” aufnehmen kann! Plug-Schalter! :wink:
Das Teil läuft übrigens auch plug n play schnell und zuverlässig unter Ubuntu/Linuxmint (z.Bsp: qianastudio.tumblr.com) mit Latenzen bis zu 1.8- 2.5ms Latenz! TOP! :-)

Neuen Kommentar schreiben