Drei Stunden, drei Schluchten, 300 Mal grüßen
Sonntag, grandioses Herbstwetter, Naturentzugerscheinungen, aber kein Bock auf acht Studen Wandern?! Die Lösung liegt so nahe: Einfach eine drei Stunden Tour in Angriff nehmen, die zudem direkt vor der Haustüre liegt. Quasi das Fast-Food für Wanderer. Und der Dreischluchtenweg ab Bachheim schmeckte bis auf kleinere Makel nichtmal schlecht. Warum? Die Antwort gibt's hier. Nach einer kurzen Anfahrt beginnt die Runde ab der Dreischluchtenhalle in Bachheim mit einem Abstieg hinunter in die bekannte Wutachschlucht. Und es war angenehm wenig los. Keine Spur von Massenansturm, wie man das hin und wieder in den Medien liest. Doch unten angekommen wurde schnell klar, was mit Touristenattraktion Wutachschlucht gemeint ist. Der Rundweg verläuft die ersten Kilometer flußaufwärts entlang der Wutach. Ungefähr alle 30 Sekunden kam mir eine Wandergruppe, ein Spaziergänger, Paare, Familien und alles mögliche entgegen. Offenbar wählen die meisten Ausflügler den Startpunkt bei der Wutachmühle. Trotz meiner frühen Anreise außerhalb der Hauptsaison war die ständige Grüßerei ziemlich nervig. Wie muß das erst im Sommer sein!? Bei der Einmündung der Gauchach nimmt der Besucherstrom dann schlagartig ab. Es wird ruhiger. Meiner Meinung nach ist es ab hier noch ein wenig schöner. Einige Meter nach dem Wanderheim Burgmühle zweigt der Rundweg erneut ab und verläuft bergauf durch die Engeschlucht. Mit der Abzweigung fand noch ein Einbruch der Wandererfrequenz statt. Es kam mir nämlich fast gar niemand mehr entgegen. Der Weg in der beengten und schattigen Schlucht war trotz wochenlanger Schönwetterlage feucht und glitschig. Jetzt war mir klar, warum im Tourismusbüro oben in der Schluchtenhalle vor diesem Weg gewarnt wurde. Naja, richtig gefährlich war es nicht, aber bei einem ordentlichen Gewitter möchte ich nicht da unten sein. Fazit: Geniale Landschaft, meist gut gepflegte Wege, aber viel zu viel los. Das wurde ab der Gauchachschlucht mit jedem Meter besser. Wer aber absolute Ruhe sucht, ist vor allem in der Wutachschlucht an der falschen Stelle.
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