Bereit für Firstlight: Meine Eigenbau-Barndoor-Stepper-Monti


Mit einem Rad lässt sich die Polhöhe justieren.
Mit einem Rad lässt sich die Polhöhe justieren.


Ich habe mir eine Barndoor Montierung für gelegentliche Astroaufnahmen gebaut, mit Stepper-Antrieb und ein paar anderen Extras. Davon gibt es auch ein Video. In Teil 2 wird es einen Praxistest geben.   

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Lange war er ruhig in Sachen Astronomie bei mir. Das 8"-Eigenbau-Teleskop wartet seit Jahren geduldig im Schrank. Hatte einfach keine Zeit und Muße mehr. Doch immer wieder flammt das Interesse auf, immer dann, wenn es Interessantes am Himmel zu beobachten und zu fotografieren gibt. Mein Problem: Eine Montierung habe ich nicht mehr. Eine EQ-Plattform für meinen Dobson hatte ich mal zurückgebaut, da mir das zu viel Gefummel war und die Ergebnisse auf Dauer auch nicht befriedigend.

Eigentlich wollte ich die Plattform durch eine "richtigen" Montierung ersetzen. Doch dazu kam es bislang nicht. Zu teuer. Für einen Eigenbau fehlt mir noch entsprechendes Werkstattequipment. Ein Teufelskreis. Damit wenigstens die Spiegelreflex mit Objektiven für ein wenig Astrofotografie-Feeling sorgen kann, habe ich mir nun endlich eine Barndoor-Montierung gebaut, oder besser gesagt ein Tracker? 

Da bin ich mir nicht so sicher. Die Barndoors gibt es ja in unterschiedlichsten Ausführungen. Ich wollte eine, die von einem Schrittmotor angetrieben wird, mechanisch aber möglichst einfach gehalten. Für so eine Monti reicht die Werkstatt locker aus. Also los. Im Video habe ich große Teile des Baus dokumentiert. 

 

Was man nicht so genau sieht, sind die Laufflächen. Die Plattform bewegt sich auf zwei Kontaktflächen, Holz auf Kunststoff. Das geht echt geschmeidig. Dann noch die Federungen: Eine, unten angebracht, sorgt dafür, dass die Gewindestangen aneinandergepresst werden. Drückt man die Stangen auseinander, lässt sich die Plattform frei verschieben. Das Zurücksetzen wird zum Kinderspiel.  

Eine weitere Feder sorgt für Druck von oben, damit die obere Platte nicht "abhebt", wenn Kameragewicht und Hebelkraft anliegen. 

Die Nachführung  

Ein paar Schrittmotoren hatte ich noch in der Krustelkiste. Einer davon passte ganz gut ins Konzept. Bei der Steuerung kommen eine Treibereinheit und ein Taktgeber zum Einsatz. Auch ist ein Spannungwandler verbaut, da die beiden Bauteile unterschiedliche Ansprüche haben, nämlich 12 und 5 Volt. Per Poti lässt sich die Schrittfrequenz einstellen, Über Kippschalter kann ich zwischen Voll-, Halb- und Mikroschritt wählen. Zum einsatz kommt wohl die feinste Stufe, da am leisesten und genausten. 

Treiber, Pulsgenerator und Spannungswandler finden in einer kleinen Holzkiste Platz

Wie schnell der Motor letztlich drehen muss, um korrekt nachzuführen, habe ich erst berechnet aus Radius,  Strecke auf Kreisbogen pro Stunde/Minute, Untersetzung (4:1) und so weiter. Danach habe ich einfach mit der Potieinstellung herumprobiert, bis ich fast exakt auf den berechneten Wert gekommen bin, dort wurde eine Markierung gesetzt. Fertig.  Die elektronischen Bauteile, ohne Akku, schlagen mit etwa 15 Euro zu Buche.    

Jetzt muss es mal klar draußen sein, dann teste ich mein Werk am Himmel, ob auch alles so hinhaut, wie ich mir das vorgestellt habe. Werde davon natürlich berichten. Bis dahin.               



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