Vom Aspartam-Regen in die Saccharin-Traufe


Eine Seltenheit: Kaugummis ohne Aspartam.
Eine Seltenheit: Kaugummis ohne Aspartam.


Oh jeh, da hab ich was angefangen. Aber verdammt nochmal interessiert es mich, was ich meinem Körper in Form von Nahrung so alles verabreiche. Also von vorne. 

 
Wie ich vor kurzem hier veröffentlicht habe, soll Aspartam nicht unbedingt auf meinem Speiseplan stehen. Weder in Kaugummis, noch in anderen Lebensmitteln. Die Gründe kann sich jeder selbst aus dem Netz ziehen. Ich bin nicht pingelig. Ein paar Aspartam-Kaugummis bringen gewiss niemanden um. Aber ist nicht bereits genug Mist in unserem Essen? Da brauch es nicht noch weitere verdächtige Unbekannte - wenn auch in winzigen Mengen. 
 
Kurzum, ich hab verzweifelt nach Kaugummis gesucht, die ohne Aspartam auskommen. Gar nicht einfach. Weder in großen Supermärkten, noch in Tankstellen wurde ich fündig. Nahezu alle beaknnten Marken setzen auf E 951.  
 
Kurz darauf fand ich sie dann doch. Ein Zahnpflegekaugummi OHNE (siehe Bild). Die Supermarktkette tut nix zur Sache. Schleichwerbung hätte es nur bei einem anderen Ende der Geschichte gegeben.
 
Jedenfalls konnte ich endlich wieder ohne Bedenken Kaugummi kauen - dachte ich. Doch daraus wurde nix. Dummerweise wollte ich jetzt genau wissen, was sich hinter allen abenteuerlich klingenden Zutaten verbirgt. 
 
Auf den ersten Blick wirken die meisten Zusatzstoffe auf der Packung für mich eher harmlos. So zum Beispiel der Zuckerersatz Xylit (E 967), sieht man bei übermäßigem Verzehr von Verdauungsstörugnen und Durchfall ab.
 
Ähnliches gilt für Sorbit (E 420). Hier schlägt jedoch die Hunger fördernde Wirkung zu Buche. 
 
Der Farbstoff E 171? Aha, Titandioxid also, ist laut Wikipedia in Zahnpasta, Kaugummis und Hustenbonbons anzutreffen, aber auch in Ölen und Lacken!? "Es ist lichtbeständig, preiswert, bisherigen Untersuchungen zufolge ungiftig..." Beruhigend.
 
Gummi Arabicum (E 414) . Es wird von Dickdarmbakterien in kurzkettige Fettsäuren umgewandelt. Bei empfindlichen Menschen können durch diesen Zusatzstoff Allergien ausgelöst werden. Pah. Eine Allergie mehr wird mich schon nicht umbringen.
 
Modifizierte Stärken dienen vor allem als Verdickungsmittel. Sie haben E-Nummern von E 1404 bis E 1451. Wird Stärke mit Dampf, Säuren oder Enzymen chemisch modifiziert, gilt sie als Lebensmittel und muss nicht genau deklariert werden, der Zusatz "Modifizierte Stärke" reicht. Vier Worte im vorigen Satz, die ich normalerweise nicht mit Lebensmittel in Verbindung bringe. Schwamm drüber.     
 
Jetzt schauen wir uns mal den synthetischen Süßstoff Saccharin-Natrium (E 954) an. Das Zeug besitzt eine antikariogene Wirkung. Yes, nie wieder Zähne putzen. Wen stört da schon, dass Saccharin-Natrium in hohen Dosen bei Ratten Blasenkarzinome auslöste und in den USA zeitweise verboten war? Mich nicht. 100 Gramm der Dinger bestehen ja aus 69 Gramm mehrwertigen Alkoholen. Da bleibt für E 954 nicht mehr viel übrig, oder hab ich da was vertauscht?  
 
Schellack (E 904), Carnaubawachs (E 903) und Bienenwachs (E901) sind als Überzugsmittel der Kaugummis am Start. Schellack wird aus Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen, Carnaubawachs aus Blättern der in Brasilien wachsenden Carnaubapalme, Bienenwachs ist hoffentlich klar. Alle drei sind natürlichen Ursprungs. Ich konnte keine Hinweise auf negative Wirkungen auf den Körper finden.
 
Ich weiß nicht warum, alles spricht dagegen, aber ich werde künftig auch auf diese Kaugummisorte verzichten. Mein Vorschlag: Wir machen uns unsere Kaugummis künftig selbst und können selbst steuern wie viel von was enthalten ist. Ein Kaugummirezept aus Chicle (natürlicher Kaugummirohstoff) und vom Zahnarzt empfohlen findet ihr hier.
  
 



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