Überzeugter Fußgänger mit Bikern auf Zypern
Es war nun die erste Pressereise für mich. Biken auf Zypern lautete das Motto. Eingeladen haben das Reiseland Zypern sowie die Messe Eurobike in Friedrichshafen. Feine Sache.
Doch was macht ein im Normalfall zu Fuß gehender Mensch, der zuletzt vor rund zehn Jahren aus sportlichen Beweggründen auf einem Fahrradsattel Platz genommen hat, auf einer Bikereise für Fachmedien? Schauen was kommt und hoffen, dass nix Extremes ansteht. Wie ich mich geschlagen hab und ein paar GPS-Routen gibt's die nächsten Tage hier zu lesen.
Eines kann ich vorweg nehmen, ich hab es überlebt. Schnell war klar, ich gehör vom Können her in das vordere Mittelfeld der Gruppe. Sportlich bin ich ja schon noch ein wenig, nur die Übung im Fahrradfahren fehlt.
Die Mittelmeerinsel Zypern ist echt schön und die Menschen abseits großer Städte (andere Flecken haben wir nicht zu sehen bekommen) sind extrem freundlich. Das Essen passt auch. In traditionellen Gaststätten wird gewöhnlich Meze angeboten. Das sind viele kulinarische Spezialitäten Zyperns in kleinen Häppchen, nach und nach serviert.
Uns wurde gewöhnlich Fisch-, Fleisch- und Gemüsemeze gleichzeitig aufgetischt. Im Normalfall entscheidet man sich jedoch für eine Variante und wird dann entsprechend bedient. Aber was tut man nicht alles für positive Presse!?
Nun zum eigentlichen Grund der Reise, dem Fahrradfahren. Erhofft habe ich mir ein paar sportliche Herausforderungen. Zum Beispiel mal 20 Kilometer lang einen ordentlichen Berg hochzustrampeln. Dazu kam es aber leider nicht. Wir wurden meist schön mit Autos und Fahrradanhänger nach oben chauffiert und konnten dann gemütlich abwärts sausen - abgesehen von einigen Zwischensteigungen.
Auch hier wurde versucht, die Touren für die Medienleute so angenehm wie möglich zu gestalten. War aber auch verständlich, denn mit einer Gruppe von rund zehn Journalisten, die leistungstechnisch unterschiedlicher nicht sein können, ernsthafte Touren zu fahren, gestaltet sich schwierig.
Hinzu kommen alle zehn Minuten irgendwelche Fotoshootings, Videoaufnahmen und Interviews mit allen möglichen Leuten. Klar, jeder wollte seinen Beitrag möglichst schnell im Kasten haben. Letztlich stand aus meiner Sicht nicht das Biken im Vordergrund, sondern die journalistischen Beiträge.
Mein Fazit ist, dass sich Insel mit ihren verkehrsarmen Straßen, den Bergen und unzählige Offroad-Strecken sicher perfekt für Radtrainingslager und Radtouristen eignet. Das Meer ist klasse. Man kann sich schon ab April/Mai in die Fluten stürzen. Zypern ist auf jeden Fall eine Reise wert, ob mit oder ohne Bike. Meine Lieblingsinsel wird Zypern jedoch nicht werden. Mir ist das Klima zu trocken und die Vegetation zu karg.
Die nächsten Tage werde ich hier einige GPS-Touren veröffentlichen, sowie ein paar Reiseerlebnisse und Bilder. Also immer mal wieder reinschauen.
Neuen Kommentar schreiben